So schmeckt unser Land

Niemand kennt ein Land so gut wie die Bienen, die es durchstreifen, um jede einzelne Blüte anzufliegen. Das klingt romantisch, doch ein paar Zahlen mögen erläutern, dass auch Arbeit mit im Spiel ist. Und das nicht zu knapp: Für ein Kilogramm Honig müssen unsere Bienen zwei bis drei Kilogramm Blütennektar oder Honigtau sammeln. Dafür sind rund 150.000 Ausflüge aus dem Stock notwendig, während derer die Immen rund zwei Millionen Blüten besuchen. Dabei legen sie rund 150.000 „Flugkilometer“ zurück – das ist dreieinhalb mal um den Äquator. Wer also ein 500-Gramm-Glas Honig aufschraubt, der atmet den Duft von einer Million Blüten ein und lässt ihn auf der Zunge zergehen.

 

Unser Celler Honig ist der komprimierte Geschmack des Landes, in dem wir leben. Der Süden ist geprägt vom Urstromtal der Aller, in dessen saftigen Auen der Raps, die Obstbäume und die Frühlingsblumen blühen, die unserem Frühjahrshonig sein liebliches Aroma verleihen. In der Mitte liegen die von bunten Wiesen umstandenen Lindenhaine, deren ausdrucksstarker Geschmack unsere Sommertracht prägt. Im Norden lockt eine Spezialität, die Celle schon im Mittelalter zu einer der Honig-Metropolen Europas machte. Auf der hohen Heide laufen unsere Völker im Spätsommer noch einmal zu Hochform auf und tragen das ein, was für viele Honigliebhaber das Non­plus­ul­t­ra in Sachen Genuss ist: Der Heidehonig ist ein legendärer Schatz, der behutsam und gekonnt gehoben sein will.

 

Raps-Linde-Heide: Dieser Dreiklang gibt bei uns im Celler Land den Ton an, und wir Imker lieben diese Melodie. Wer unseren Honig probiert, der hat ein gutes Stück Heimat auf der Zunge.

 

Dabei ist es mit dem Honig so wie beim Wein: Wer einen guten machen will, der braucht erlesene Ausgangsprodukte – im Idealfall aus einer Gegend, die er gut kennt. Denn dann kann er einschätzen, wie jedes Jahr dem Produkt seinen ganz individuellen Stempel aufdrückt. Keine Honigsaison ist wie die andere, kein Honig schmeckt wie der andere. Bei aller Konstanz, die die Bienen und wir an den Tag legen, variiert das Ergebnis unserer Anstrengungen permanent: Ein paar Regentage können im Frühjahr den Unterschied machen zwischen einem „Kirschblüten-Hammer“ und einem „Birnen-Raps mit Spuren von Apfel“. Da steckt man nicht drin. Das macht die Natur. Die Kunst besteht darin, jeden Honig so zu entwickeln, dass er seine Stärken voll ausspielen kann. Wir lieben das.

 

Frühtracht

Rapshonig ist süße Frühlingspower pur. Vor allem Kinder lieben eine Besonderheit: Er wird so fest, dass man ihn sich Fingerdick aufs Brot streichen kann. Ziemlich praktisch.

Sommer

Sommerhonig bietet eine immer wieder neue reiche, runde Geschmackssinfonie - bei uns traditionell mit einem charaktervollen Hauch von Lindenblüten verfeinert mit  frischen Zitrus-Aromen.

Heide

Heidehonig ist der Aroma-Hammer unter den Honigen: Seine herbe norddeutsche Seele und sein vielschichtiger, intensiver Geschmacks-Körper machen ihn so besonders und unverwechselbar.